Implantat-Akupunktur bessert die Lebensqualität bei Morbus Parkinson

Eine wissenschaftliche Anwendungsbeobachtung

Wlasak, Rolf; Fachpraxis für Neurostimulation; Düsseldorf

Zusammenfassung:

Seit wenigen Jahren wird zunehmend die sogenannte Implantat-Akupunktur bei Patienten mit Dopamin-Mangel (insbesondere Restless Legs Syndrom und Morbus Parkinson) eingesetzt. Hierbei werden kleine Titan-Implantate an definierte Zonen des äußeren Ohres gesetzt. Diese Implantate sollen eine Stimulation des zentralen Nervensystems (Neurostimulation) bewirken, wobei vor allem der Botenstoff "Dopamin" vermehrt freigesetzt werden kann. Aktuelle Studienergebnisse belegen die Wirksamkeit dieser neuen Behandlungsmethode. Unklar war bisher, wie lange dieser Effekt auf die Lebensqualität bei Morbus Parkinson anhalten kann.

Methode und Ergebnisse:
220 Patienten mit Morbus Parkinson wurden zwischen 2008 und 2011 entweder mit Implantat-Akupunktur plus Medikamente (Gruppe 1) oder nur medikamentös (Gruppe 2) behandelt. Das Durchschnittsalter aller Patienten lag bei bei 61 Jahren. Die Patienten wurden regelmäßig über 24 Monate nach der Implantation untersucht.

Der primäre Endpunkt (Ziel der Untersuchung) war die Lebensqualität, ermittelt mit dem Parkinson Disease Questionnaire (PDQ-39). Nach zwei Jahren wiesen die mit Neurostimulation (Gruppe 1) behandelten Patienten eine um 25% verbesserte Lebensqualität im Vergleich zu den nur medikamentös therapierten Patienten auf.

Auch wichtige andere sekundäre Endpunkte, wie motorische Störungen, Aktivitäten des täglichen Lebens und Zeitdauer mit guter Beweglichkeit (On-Phasen), besserten sich durch die Neurostimulation signifikant im Vergleich zur Gabe von Medikamenten alleine.

Implantat-Akupunktur (Neurostimulation) ist frei von Nebenwirkungen. Es gab keine Entzündungen, keine Blutungen oder Knorpelschäden am Ohr.

Fazit:

Diese Untersuchung liefert den Hinweis auf einen möglichen Nutzen für den Einsatz von kleinen Titan-Implantaten (Implantat-Akupunktur) bei Patienten mit Morbus Parkinson.

Diese Studie belegt eindeutig, dass die Kombination von Implantat-Akupunktur plus Medikation der alleinigen Gabe von Medikamenten überlegen ist (verbesserte Lebensqualität).

 

Mit leichten Druck wird das Implantat in das Gewebe des Ohres gesetzt.

Das Implantat kann nicht wandern. Das Implantat verbleibt an der Stelle, wo es implantiert wurde.

Die Methode ist risikolos. Keine Entzündungen, keine Blutungen, keine Knorpelschäden.

Alle Patienten können am selben Tag z.B. Schwimmen, Duschen, in die Saune gehen oder zur Nacht auf der Seite schlafen.