Demenz-Erkrankungen

Bei fast jeder Form einer Demenz entwickelt sich über Monate oder Jahre ein (zum Teil erheblicher) Verlust an erworbenen und angeborenen Fähigkeiten. Betroffen ist vor allem das Erinnerungsvermögen, der Orientierungssinn, Sprachstörungen und logische Denkprozesse. Viele Patienten können auch Verhaltensauffälligkeiten und psychische Veränderungen zeigen.

Im weiteren Verlauf können dann auch fest verankerte Inhalte des Langzeitgedächtnisses ausfallen, so dass die Betroffenen zunehmend auch erworbene Fertigkeiten und lang gespeicherte Erinnerungen verlieren. Daher sollte eine Demenz  - so früh wie möglich behandelt werden!

Eine Arzneimittel-Therapie kann - nach heutigem Stand der Wissenschaft (2020) - eine Alzheimer-Demenz nicht heilen und auch nicht anhalten. Im optimalen Fall können Medikamente nur das Fortschreiten der Symptome verlangsamen.

 

Wir behandeln Demenz-Erkrankungen - neben einer medikamentösen Therapie - vor allem mit Implantat-Akupunktur, dass bedeutet Stimulation des zentralen Nervensystems über das äußere Ohr. Bei dieser neuen Behandlungsmethode stimuliueren kleine Titan-Implantate (0,78 mm im Durchmesser) Nervenzellen im Gehirn. Hierduch können bestimmte Botenstoffe und Transmitter wieder verstärkt angeregt und freigesetzt werden.

Implantat-Akupunktur kann bei den folgenden Formen einer Demenz angewendet werden:

• Alzheimer-Demenz (mit ca. 60 % am häufigsten)

• vaskuläre Demenz (verminderte Durchblutung des Gehirns, ca. 15 %)

• gemischte Demenz (bedingt durch Alzheimer- und vaskuläre Demenz)

• frontotemporale Demenz (Morbus Pick, ca. 5-10 %)

• Lewy-Körperchen-Demenz (ca. 10 %)

• Parkinson-Demenz (ca. 5 %)

• andere Demenz-Formen

 

Implantat-Akupunktur kann insbesondere die Botenstoffe Dopamin, Endorphin und Acetylcholin innerhalb des Gehirns anreichern. Bei vielen Demenz-Formen (z.B. Morbus Alzheimer) kann vor allem der Botenstoff Acetylcholin nicht mehr in ausreichenden Mengen produziert und freigesetzt werden. Über die Zeit führt der Mangel an Acetylcholin zu einer allgemeinen Leistungsschwächung und zu einem Abbau von Nervenzellen im Gehirn.

Zudem spielt auch der Botenstoff Dopamin eine wichtige Rolle. Neurowissenschaftler der Universität Magdeburg untersuchten Studienteilnehmer zwischen 65 und 75 Jahren, denen Dopamin (Levodopa) verabreicht wurde. In einem Gedächtnistest, bei dem sie nach sechs Stunden zuvor gezeigte Fotos wieder erkennen sollten, schlossen diese Teilnehmer besser ab als eine Vergleichsgruppe, die ein Scheinpräparat genommen hatte. Dies bestätigt die Vermutung, dass Dopamin dazu beiträgt, Erinnerungen im Gehirn dauerhaft zu verankern. Dopamin verbessert die Überlebenschance von Gedächtnisinhalten, so die Forscher (Chowdhury R. et al. Dopamine modulates episodic memory persistence in old age. J. Neurosci. 2012, 32 (41): 14193-14204).

 

Die jahrelange Anwendung einer Implantat-Akupunktur bei Morbus Parkinson und dem Restless Legs Syndrom zeigt darüber hinaus ein weiteres Phänomen, welches Demenz-Patienten helfen könnte. Hierbei geht es um das Thema Schlaf. Bei vielen Patienten ist der Schlaf-Wach-Rhythmus gestört, das heißt, sie sind nachts wach und am Tag müde.

Chronischer Schlafmangel bremst die natürliche Filterfunktion von potentiell schädlichen Proteinen wie z.B. Beta-Amyloid aus dem Gehirn über das lymphatische System. So können sich u.a. die für Demenz typischen Amyloidablagerungen im Hirngewebe anreichern. Schwedische Forscher (Dr. Christian Benedict; Universität Uppsala) kommen zu dem Fazit, dass zu wenig Schlaf die Konzentration des Alzheimerpeptids Beta-Amyloid im Gehirn erhöhen und damit eine Demenz begünstigen.

Ähnliches gilt auch für das Tau-Protein - dem zweiten in der Alzheimerpathologie relevanten Eiweiß. In einer Studie zeigten gesunde Probanden nach einer durchwachten Nacht deutlich erhöhte Tau-Werte im Plasma (Neurology 2020).

Implantat-Akupunktur kann grundsätzlich Schlafstörungen verbessern. Wir haben bisher über 4.000 Patienten mit relevanten neurologischen Erkrankungen behandelt (Morbus Parkinson, Restless Legs und Demenz). Hierbei zeigte sich sehr häufig eine deutlich verbesserte Schlafstruktur.

Wir haben bisher über 90.000 Titan-Implantate innerhalb von 12 Jahren eingesetzt. Es gab noch nie eine Infektion, eine Blutung oder einen Knorpelschaden. Alle Patienten können am Tag der Implantation alle Tätigkeiten - wie vor der Behandlung - durchführen. Nachts können die Patienten auf der Seite (auf den Ohren) schlafen. Die Methode der Implantat-Akupunktur gilt als risikolos.

Gerne beantworten wir im Vorfeld telefonisch auch weitere und individuelle Fragen.

 

Das Gehirn hat mehr als 100 Millionen Nervenzellen und damit enorme Reserven zur Verfügung. Es kann über einen langen Zeitraum den Untergang von Nervenzellen ausgleichen, ohne das Leistungseinbußen zu bemerken sind. Erst wenn ein gewisser Schwellenwert überschritten wird, kommt es zum Verlust von kognitiven Leistungen und zu den typischen oben beschriebenen Demenz-Symptomen. Danach verläuft die Krankheit fortschreitend.